Depression

Depression und Schmerz

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Veröffentlicht:26.08.2024

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Depression und Schmerz

Wie kann eine psychische Erkrankung wie eine Depression Schmerzen verursachen? Obwohl Schmerz und Depressionen unterschiedlich erscheinen, treten sie häufig gemeinsam auf und formen ein Wechselspiel, das erhebliche Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden eines Menschen hat.1, 2

Patient:innen mit Depressionen berichten bisweilen von diffusen Kopf- und Nervenschmerzen, wobei die Steigerung der körperlichen Aktivität bestehende Schmerzen sogar verstärken kann. Schmerzen können somit die bei Depressionen heilsame Bewegung einschränken oder gar verhindern.1

Andererseits weisen Personen mit chronischen Schmerzen ein erhöhtes Risiko für Depressionen auf. Die wechselseitige Beziehung zwischen Schmerzen und depressiven Störungen kann sich aufschaukeln, indem eine Erkrankung die andere negativ beeinflusst.2 – 4

Neurotransmitter (Botenstoffe im Gehirn) wie Serotonin und Noradrenalin, die bei der Regulation der Stimmung eine Rolle spielen, beeinflussen auch die Schmerzwahrnehmung. Ein Ungleichgewicht dieser Neurotransmitter kann dazu führen, dass Schmerzsignale verstärkt werden, was die anhaltenden Schmerzen bei depressiven Personen erklären kann.4, 5

Auch Entzündungen können bei der Entstehung von Depressionen eine Schlüsselrolle spielen. Krankheitserreger beispielsweise können zu überschießenden oder langanhaltenden Entzündungsreaktionen führen, was wieder in Schmerzen, Schlafstörungen und depressiven Symptomen resultieren kann.6

Die ganzheitliche Behandlung von Depressionen kann somit positive Auswirkungen auf die Schmerztherapie haben und umgekehrt kann eine wirksame Schmerzbehandlung einen Teil der mit Depressionen verbundenen emotionalen Belastung lindern.5

Fazit

Depression und Schmerz treten oft gemeinsam auf. Um den Teufelskreis von Depression und Schmerz zu durchbrechen, bedarf es der Anerkennung des veränderten Schmerzempfindens von Depressionspatient:innen durch behandelnde Ärzt:innen, Therapeut:innen und Angehörige.

Tipp

  • Nehmen Sie Schmerzen nicht als gegeben hin und besprechen Sie Ihr Wohlbefinden mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.

  1. NVL guidelines
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  3. 30407234 Pain and Depression: A Systematic Review
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